Absolventenfeier Geoökologie 2016/17: Jetzt und Hier
Sa. 21.01.2017 (16:00), Campus UBTSeit dem Wintersemester 2008/09 wiederholen sie sich jährlich, und sind doch jedes Jahr einmalig – so auch die Absolventenfeier, die an einem kalten sonnigen Januarsamstag über die Bühne des SWO-Saals ging. Verabschiedet wurden 24 Bachelor- und 11 Masterabsolventen, mit dabei waren zahlreiche Eltern, Freunde, Lehrende und ein ganzer Schwung Ehemaliger, die im letzten Jahrtausend in Bayreuth Geoökologie studiert hatten.
Und nun die einmaligen Momente den Strophen der Wise Guys nach, die der Bachelorjahrgang zum Schluss der Feierstunde so treffend und mitreißend intonierte:
…na na na na na na na na na na na na na na na na…
Wir gingen zusamm'n
über Eis und durch Flamm'n,
lagen träumend im Gras,
hatten einfach nur Spaß.
Es ist höchste Zeit
für'n besonderen Tropfen.
Es ist höchste Zeit,
uns auf die Schulter zu klopfen.
Zum besonderen Tropfen Sekt füllte sich am Nachmittag das Foyer und langsam auch der Saal, der diesmal „bis auf den letzten SWO-Stuhl“ gefüllt war. Das erste Schulterklopfen übernahm Prof. Egbert Matzner mit der mit trockenem Witz gespickten Festrede. Auch er hätte Geoökologie studiert, wenn es das zu seiner Zeit schon gegeben hätte. Er betonte, dass die akademische Lehre ein Geben und Nehmen ist – also auch die Dozenten, die zahlreich zur Feier gekommen waren, immer etwas mitnehmen von der Begeisterungsfähigkeit und Neugierde der Studierenden. Er wünschte den Absolventen mit Forrest Gump alles Gute für ihren weiteren Weg: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie was man kriegt“.
Zum Schulterklopfen zählte wie jedes Jahr die feierliche Übergabe von Urkunden und Gecko-Andenken von den Betreuern an „ihre“ Absolventinnen und Absolventen. Und erstmals gab es ein symbolisches Schulterklopfen auch in die andere Richtung: Prof. Andreas Held aus der Atmosphärischen Chemie erhielt einen hölzernen Wanderpokal, denn er hatte im letzten Jahr die meisten Abschlussarbeiten betreut.
Wir haben's geschafft
mit gemeinsamer Kraft,
sind zusammen im Ziel.
Das war mehr als ein Spiel.
Es gibt eine Zeit,
um sich Sorgen zu machen,
aber jetzt ist die Zeit,
um zu tanzen und zu lachen.
Das war mehr als ein Spiel: In ihrer Rede betonten die Bachelor-Absolventen Janice Chaddock und Rouven Metz, wie wichtig der Zusammenhalt im Semester war, um auch Durststrecken im Studium durchzustehen: „Zusammen saßen wir im gleichen Boot. Ihr ward wie ein Anker, der einen selbst in stressigen Phasen immer zu einem Kaffee im Glashaus ziehen konnte. Ihr ward wie Segel im Wind, die einen in Richtungen trieben, die man so nie eingeschlagen hätte."
Mit gemeinsamer Kraft – logistisch unterstützt von BcG Alumni – hatten sie auch ihre Abschlussfeier gestemmt, und das nicht ohne Sorgen: Die vielen Anmeldungen noch kurz vor Anmeldeschluss, passen noch alle in den Saal? Ja, das klappte. Die langen Tischreihen waren farblich abgestimmt und phantasievoll als Athmo-, Bio-, Hydro-, Pedo- und Litho-Sphäre geschmückt, bis hin zum dampfenden Trockeneis – auch Eventmanagement scheint ein mögliches Berufsfeld für Geckos. Der Beamer, der die mit viel Mühe zusammengestellten Folien zur Urkundenüberreichung partout nicht abspielen will und sich erst danach wieder gnädig stimmen lässt: geschenkt, Moderator Jonathan Topf hatte die Ruhe weg und führte gekonnt durch alle Unwägbarkeiten der Feier. Eine Premiere und ein kleines Wagnis war auch das rein vegetarisch-vegane Büffet für 150 Leute. Geht sowas denn? Der Großteil des Publikums ist damit satt und glücklich geworden, einige Fleischfans nicht. Die selbstgemachten Nachspeisen dürften allen geschmeckt haben, und am späteren Abend wurde (sich) umgezogen und im Glashaus weiter getanzt und gelacht.
Das Wichtigste sind wir
und das Jetzt und Hier,
und dass wir alle hier zusammen sind!
Ganz egal, ob das so bleibt
oder auseinandertreibt:
Es zählt jetzt nur, dass wir zusammen sind!
Vor dem Nachspeisenbuffet konnten die Absolventen von heute einen Blick in viele mögliche Zukünfte werfen: Der Jubiläumsjahrgang 1991, der vor 25 Jahren in Bayreuth Geoökologie zu studieren begonnen hatte, war mit zwei Dutzend Ehemaligen vertreten, und auch einige Jubilare des Jahrgangs 1996 hatten sich eingefunden. Sie gaben in einer „bewegten Vorstellung“ auf der Bühne einen kleinen Einblick, wo sie beruflich gelandet sind und wo es auch heute für Geckos Arbeit gibt. Das Spektrum reichte von Laborleitern, Gutachtern und Sachverständigen in den Bereichen Altlasten und Immissionsschutz, Wasser- und Energieversorgung, Erneuerbare Energien und Klimaschutz bis hin zu Wissenschaftsmanagement, Entwicklungszusammenarbeit, IT-Management und Führungskräfte-Coaching. Die Arbeitgeber sind Geo-Ingenieurbüros, Behörden wie das Umweltbundesamt, Forschungseinrichtungen und Firmen wie BASF. Dieser Rundumblick war sicher auch für die Eltern spannend. Die Alumni bekamen als Dankeschön einen „Gesprächsöffner-Gecko“ umgehängt, und einige Diskussionen zwischen den Gecko-Generationen waren im Anschluss zu beobachten.
Die Ehemaligen konnten ihrerseits einen Blick in die eigene Vergangenheit werfen – auf dem Rundgang über den Campus, wo neben einigen Neubauten gerade die im Studium wichtigen Gebäude GEO und NW I noch „wie eh und je“ aussehen, oder auf den vielen Fotos aus dem heutigen Bachelorstudium, die auch alte Erinnerungen wachriefen.
Die Zeit war genial.
Ziemlich sentimental
schau'n wir darauf zurück:
Das war wohl so was wie "Glück".
Und völlig egal,
was passiert und was ist:
Es war eine Zeit,
die man niemals vergisst.
Es sieht so aus, als könnten das auch die anwesenden Alumni bestätigen, die ja zu den alten Diplomzeiten gleich fünf bis sechs Jahre zusammen verbracht hatten. Im nun nach dem Bologna-Prozess gestuften Studium schweißen vor allem die drei Bachelorjahre zusammen, während die Studierenden im Master Geoökologie neu gemischt werden und weniger gemeinsame Veranstaltungen besuchen.
Wird sich der Bachelor-Jahrgang 2013 an diesem Ort im Jahr 2038 zusammen finden - kurz vor meiner Rente? Ich kann es den Absolventinnen und Absolventen nur wünschen: Bleibt unbeirrt, lacht dem Leben ins Gesicht und geht Euren Weg!
…na na na na na na na na na na na na na na na na…
Es ist doch ganz klar,
das nix so bleibt wie es war,
und keiner weiß, wie es wird,
doch wir sind unbeirrt:
Denn heute lacht
uns das Leben ins Gesicht,
komm, wir lachen zurück,
denn oft passiert so was nicht.
...
Das Wichtigste sind wir und dass wir alle hier zusammen sind!
(Birgit Thies, BayCEER / BcG Alumni e.V.)
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